Mit der Einladung von Tarzan an den Tisch des Professors ist besonders Mrs. Boyle (Dritte von links) überhaupt nicht einverstanden. Sarah Meier verkörperte die Figur am Samstag und mutierte mit ihrem Spiel zum Publikumsliebling. ©Petra Epting

Hornbergs Freilichtbühne bringt "Tarzan" in ein ganz neues Gewand

Zur großen Party wurde die "Tarzan"-Premiere am Samstag im Hornberger Storenwald. Mit einer Aufführung, die so ganz anders ist als die Disney-Version. Weitere elf Vorführungen stehen noch an.

Das Offenburger Tageblatt berichtet:

Minutenlanger stehend gespendeter Applaus, viele aktuelle Botschaften und ein gefeierter Regisseur Marvin Polomski, der mit "Tarzan" im Storenwald seine zehnte Produktion verwirklichte: Die Kurzbilanz der Saisoneröffnung in der Freilichtbühne Hornberg vom Samstag. So sangen die Darsteller ihrem Spielleiter nicht nur "Happy Zehntes to you", sondern freuen sich auf weitere zehn Stücke unter seiner Regie.

"Er berührt uns immer wieder", so der Tenor. Das weiß nicht nur die "Storenwald-Familie", das wissen auch die Besucher, die längst die Qualität des Gesamtkunstwerks schätzen, zu dem neben dem Spiel des Ensembles der Kulissenbau, die Kostüme und Maske sowie die Technik gehören. Und dafür reisen sie aus vielen Ecken der Region an, wie die Auto-Kennzeichen am Samstagabend bei der Premiere erneut zeigten. 

Neue Wege

Die Freilichtbühnen-Version von "Tarzan" präsentiert sich als ein Stück, das als anders erzählte Geschichte wie die altbekannte angekündigt war, und das in vielen Facetten auch anders ist, angepasst an die heutige Zeit mit einem Wink auf ihre zwar vielen Möglichkeiten, aber doch getrieben von Hass, Neid und wenig Akzeptanz. Denn Tarzan hat nicht nur Freunde. Während ihn ein Teil der Affenbande in seiner Andersartigkeit so nimmt, wie er ist, stellen sich andere gegen den "Weißling". Ein böses Spiel treibt auch Clayton, der den Professor mit seiner Tochter Jane begleitet, und nur eins im Sinn hat: Gorillas für viel Geld zu verkaufen. "Moral ist was für Loser", besingt er, und wie man im schlechten Sinn weiterkommt. "Wer nicht hart ist, der ist zu weich", schmiedet er dabei einen üblen Plan, der ihm durch seine Eitelkeit am Ende aber zum Verhängnis wird.

Dass es auch mit "Menschlichkeit und Toleranz" geht, diese Botschaft wolle das Ensemble mit seinen Aufführungen senden, sagte Thomas Bossert, Vorsitzender des Historischen Vereins, in seiner Premierenrede. Diese ist ebenso traditionell wie die Vorstellung aller Darsteller und das Auf-die-Bühne-holen der vielen Akteure im Hintergrund, darunter auch Claus Martin, der das Stück für die Hornberger Bühne geschrieben und komponiert hat.

"Wichtige Arbeit"

Und dieser freute sich darüber, was er sah. Es sei eine ganz wichtige Arbeit, wenn es Menschen gebe, die alles auswendig lernen und viel Herzblut hineinstecken, so dass sich andere darüber freuen können und das noch weitere elf Male.

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